Norco Sight VLT: Akku-Offensive mit 900 Wh |FAHRRAD

2023-01-05 16:09:06 By : Mr. Zhaozhong Guo

Mit bis zu 900 Wattstunden im Unterrohr bei der gesamten E-MTB-Modellpalette geht Norco in die Offensive. Der Startschuss für einen neuen Trend.

Kompakter Hinterbau, fest verbauter 630-Wattstunden-Akku: Bislang stand Trail-Handling bei den E-MTBs von Norco ganz oben auf der Prioritätenliste. Nun legen die Kanadier die ganze E-MTB-Produktpalette neu auf. Alle Akkus sind künftig aus dem Rahmen entnehmbar, 730 und sogar 900 Wattstunden stehen je nach Ausstattung zur Wahl. Ein Paradigmenwechsel. Und noch ein Novum bei Norco E-MTBs: Der Hinterbau gerät bei allen Modellen länger – gut fürs Klettern und die Fahrstabilität, schlechter für die Hatz um enge Kurven.

Das Video zum Norco-E-MTB Sight VLT 2022 mit Mega-Reichweite.

Einen ausführlichen Test des neuen Norco-All-Mountains Sight VLT lesen Sie in EMTB 4/2021 – ab 17. August am Kiosk, in der App oder im DK-Onlineshop.

900 Wattstunden sind eine echte Ansage. Damit will Norco in neue Reichweitensphären vordringen. Doch: Je größer der Akku, desto höher ist auch das Gewicht. Deshalb haben sich die Produktentwickler von Norco einen Kniff einfallen lassen. In die neuen E-Mountainbikes für 2022 passen drei verschiedene Akkus: 540, 720 oder 900 Wattstunden. So kann sich jeder den Akku aussuchen, der zu seinen persönlichen Anforderungen passt. Oder es liegen zwei Batterien im Schrank: der 540er für die Feierabendrunde, der 900er für die lange Tour am Wochenende. Ein Szenario, das wir vom EMTB Magazin seit Jahren als Idealfall skizzieren.

Leider bekommen die Hoffnungen auf freie Akku-Wahl einen kleinen Dämpfer. Der kleinste Akku mit 540 Wattstunden wird in Deutschland und vielen angrenzenden Ländern nicht verfügbar sein. Dabei ließe sich mit diesem deutlich Gewicht sparen. Laut Hersteller wiegen die drei Energieträger 3190 (540 Wh), 3650 (720 Wh) und 4570 (900 Wh) Gramm. Dieses Konzept mit verschiedenen Akku-Größen wird sich übrigens über alle E-MTB-Modelle von Norco hinwegziehen. Das Trailbike Fluid (140/130 mm), das All Mountain Sight (160/150 mm) und das E-Enduro Range (180/170 mm).

Norco legt mit seinem 900er-Akku kräftig vor. Doch dabei wird es nicht bleiben. Die allermeisten neuen E-Mountainbikes 2022 setzen auf große Batterien. 700+ heißt das neue Normalmaß. Ein Trend, der neben dem Gewicht auch einen anderen Faktor oben halten wird: den Preis.

Das vielseitigste Bike der Modellpalette ist wohl das Norco Sight VLT. Mit 160/150 Millimetern Federweg, griffigen Reifen und dem großen Akku soll es sowohl auf langen Touren als auch im anspruchsvollen Gelände eine gute Figur machen. Die lange Geometrie, stabile Reifen und der Downhill-Dämpfer mit Ausgleichsbehälter positionieren das Sight klar in Richtung Abfahrt. Doch das Sight ist kein verirrtes Parkbike, wie wir in unserem Erstkontakt mit Norcos neuem All Mountain feststellen konnten.

Schon beim Blick auf den Rahmen unseres Testbikes in Dunkelblaumetallic fällt der doppelte Flaschenhaltermount ins Auge. Dank des durch die spezielle Wippe etwas seitlich versetzten Dämpfers lassen sich bereits ab Größe L zwei 620-Milliliter-Flaschen anbringen, in Größe M immerhin eine 750-Milliliter-Flasche – an E-MTBs eher eine Seltenheit. Und auch die Ergonomie gefällt: Ein bequemer Ergon-Sattel und dicke, gut dämpfende Griffe erhalten den Fahrkomfort auch auf langen Touren.

Auffällig ist auch die neue Geometrie. Wie bisher ist der Reach mit 480 Millimetern in Größe L lang, der Sitzwinkel mit 77,7 Grad extrem steil. Die Front fällt mit einem Stack von 634 Millimetern höher aus als bisher, die langen Kettenstreben von 462 Millimetern bei allen Modellen sowie der Lenkwinkel von 64 Grad schreien bergab eher nach Highspeed als nach Spieltrieb. Stabile Maxxis-Double-Down-Reifen vorne wie hinten deuten in dieselbe Richtung und lassen das Sight eher wie ein Enduro wirken.

Der Enduro-Eindruck bestätigt sich auch in der Praxis. Das Norco Sight klettert souverän und gut kontrollierbar, zeigt dabei kaum den Hang zu einem steigenden Vorderrad. Bergab braucht es jedoch eine hohe Grundgeschwindigkeit, bei langsamer Fahrt will es besonders aktiv dirigiert werden.

Der Hinterbau schluckt auch größere Schläge sensibel weg, steht bergauf aber nicht immer sehr hoch im Federweg. Mit einem Gewicht von 25,6 Kilogramm und den schweren Reifen sind spielerische Fahrmanöver durch flachere, verwinkelte Trails nicht die Stärke des Sight. Das Bike aufs Hinterrad zu ziehen, gelingt jedoch besser als gedacht.

Den ausführlichen Test des Norco Sight inklusive aller Daten zu Reichhöhe, Gewicht und Fahrpraxis finden Sie in EMTB 4/2021 – ab 17. August am Kiosk, in der App oder im DK-Onlineshop.

Drei E-MTB-Modelle wird es 2022 von Norco geben. Das Trailbike Fluid VLT mit 140/130 Millimetern, Alu-Rahmen und eher günstiger Ausstattung soll eher Einsteiger und Tourenfahrer abholen. Beim aggressiven All Mountain Sight VLT und beim E-Enduro Range VLT hat man die volle Auswahl: Rahmen aus Carbon oder Aluminium, Ausstattungen von günstig bis teuer. Alle Modelle kommen mit 29-Zoll-Laufrädern, die Preise beginnen erst bei 5999 Euro.

Norco Sight VLT C1 (pdf)

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105 mal 111 Millimeter in der Fläche und 20 Millimeter in der Höhe – kein Wunder, dass das günstige SQlab mit 442 Gramm nicht zu den Leichtgewichten zählt. Dafür macht der Pedalkörper aus Kunststoff-Glasfaser-Verbund einen extrem robusten Eindruck.

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